Die Preise für Gebrauchtfahrzeuge werden in den nächsten Wochen deutlich steigen. Das meint der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS). Denn wegen der Abwrackprämie waren Neuwagen in den vergangenen Monaten derart günstig, dass sich ein Gebrauchter kaum lohnte. Dabei ist das Angebot enorm. Jedoch warnt der KS vor übereiltem Kauf. Das kann riskant sein. Erst sollte man das Auto genau unter die Lupe nehmen. Das gilt beim Kauf von Privat wie vom Händler. Der ist meist teurer, der Händler muss aber für das Fahrzeug eine Gewährleistung übernehmen.
Am wichtigsten sind die Fahrzeugdokumente. Der Verkäufer sollte mit Fahrzeugbrief oder Zulassungsbescheinigung II zeigen, dass er Eigentümer ist. Die Fahrgestell-Nummer muss mit der im Fahrzeug übereinstimmen. Und das Scheckheft sollte bestätigen, dass alle Wartungen ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Ist der Wagen unfallfrei oder kann eine fachgerechte Reparatur durch Rechnungen belegt werden?
Dann geht es an die Sichtkontrolle. Ist der Lack in Ordnung, und sind die Karosserielinien durchgängig? Wenn nicht, kann ein Unfall der Grund sein. Korrosion ist meist am Radkasten, an der Türunterseite sowie an manchen Bodenstellen zu finden. Gibt es Anzeichen dafür, muss das der Fachmann prüfen. Ein guter Motor ist trocken und ohne Ölflecken. Wenn er sehr sauber ist, deutet das auf eine kürzlich vorgenommene Reinigung hin, die Ölflecken beseitigt hat. Ein Blick auch ins Auspuffrohr. Gibt es dort zu viel schwarzen, trockenen Ruß, kann es sein, dass der Motor zu viel braucht.
Schließlich kommt die Probefahrt, die schon ein paar Kilometer lang sein sollte. Wichtig, das Radio bleibt aus, um etwaige Geräusche besser zu hören. Lenkung, Kupplung und Schaltung müssen problemlos funktionieren. Auf gerader Straße darf der Wagen nicht zur Seite ziehen. Beim Bremsen muss er in der Spur bleiben. Danach noch einmal unter das Auto schauen, ob es irgendwo Flüssigkeiten verliert. Im Zweifel rät der KS, den Wagen zu TÜV, Dekra oder einer anderen Organisation zu bringen. Die bieten Gebrauchtwagen-Checks zu annehmbaren Preisen. Das ist billiger, als ein Mängel-Fahrzeug zu kaufen. Lehnt der Verkäufer die Fahrt zur Gebrauchtwagenprüfung ab, sollte man nachdenklich sein.
Am Schluss geht es an den Kaufvertrag und ans Bezahlen. Vertragsformulare gibt es im Internet. Beim Kauf von Privat gilt grundsätzlich Bargeld gegen Fahrzeugbrief.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ks-auxilia.de
Der Kraftfahrer-Schutz e.V. (KS) ist mit 450.000 Mitgliedern einer der vier großen Automobilclubs in Deutschland. Mit seinen Töchtern Auxilia Rechtsschutz-Versicherungs-AG und KS Versicherungs-AG bietet er eine umfassende Palette an Club- und Versicherungsleistungen, von der Wildschadenbeihilfe über den KS-Notfall-Service bis hin zu preiswerten Rechtsschutz- und Schutzbriefversicherungen, die aufgrund von Leistung und Preis viele Rankings in den letzten Jahren gewonnen haben. In der Münchner Zentrale und in zehn Bezirksdirektionen sind rund 170 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz der KS-Gruppe liegt bei circa 100 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über 10.000 unabhängige Makler und Mehrfachagenten.