1. Prima Klima: Reifen bekommen zwar keinen Sonnenbrand, zu viel
UV-Strahlung schadet jedoch auch ihnen. Die Weichmacher verfliegen
und der Reifen wird spröde. Deshalb sollte zur Aufbewahrung ein
lichtgeschützter Ort gewählt werden. Zudem sollte das
Überwinterungsquartier keine extremen Temperaturen aufweisen.
2. Vorsicht vor der chemischen Keule! Ein feiner Schmierfilm auf dem
Boden, das Regal mit den angebrochenen Farbdosen oder der
Heizöltank, dessen Nähe durch den strengen Geruch eindeutig
auszumachen ist sind keine gute Nachbarschaft für Reifen. Öle, Benzin,
Fette, Lösungsmittel und andere chemische Substanzen können durch
Berührung oder Dämpfe das Gummi angreifen.
3. Hängend lagern. Stabile Wandhaken oder ein Felgenbaum sind das
bevorzugte Quartier für Kompletträder. Nicht ganz so optimal, aber
gerade bei wenig Platz eine gangbare Alternative: Die Lagerung im
Stapel. Werden Reifen ohne Felgen aufbewahrt, sollte man dies
allerdings unterlassen. In diesem Fall lieber einzeln hochkant
hinstellen.
4. Die Reise fürs Winterlager vorbereiten: Nach dem Abmontieren
sollten die Reifen mit Kreide oder einem speziellen Markierungsstift
nach Positionen gekennzeichnet werden (z.B: VL für vorne links). So
weiß man in der nächsten Saison, wo welcher hingehört. Vor dem
Einlagern sollten Pneus und Felgen gereinigt werden. Wird hierzu ein
Dampfstrahler verwendet, gilt es Vorsicht zu bewahren und je nach
Druckniveau des Geräts einen Mindestabstand von 40 cm einzuhalten.
Ansonsten kann der scharfe Strahl das Gummi beschädigen. Zudem
sollte das Profil auf Schäden und Fremdkörper untersucht werden.
Steinchen etc. lassen sich mit einem nicht allzu spitzen
Schraubenzieher leicht entfernen. Bei tiefer eingedrungenen Objekten
sollte im Zweifel jedoch der Reifenfachmann hinzugezogen werden.
5. Nur für Typen mit der nötigen Tiefe: 1,6 Millimeter Profil muss ein
Pneu laut Gesetz noch auf den Rippen haben, zur eigenen Sicherheit
sollten es jedoch mindestens drei sein. Vor der Einlagerung sollte man
deshalb untersuchen, ob es sich überhaupt noch lohnt oder der Reifen
gleich in die Entsorgung wandern kann. Wer keinen Profiltiefemesser
zur Hand hat, nimmt eine Ein-Euro-Münze. Einfach in eine der breiten
umlaufenden Rillen halten: Ragt der goldene Rand über den Reifen
hinaus, wird es Zeit Lebwohl zu sagen. Da das Profil an der
Antriebsachse in der Regel am schnellsten abgefahren wird, kann man
die Pneus auch regelmäßig achsweise tauschen. Von einem
seitenverkehrten oder „diagonalen“ Tausch ist jedoch abzuraten.
6. Nur „Bares“ ist Wahres: Es ist durchaus sinnvoll, auch den Luftdruck
noch ein letztes Mal zu prüfen. Wer möchte, kann ein halbes Bar mehr
als den Normalwert einfüllen. Dies hat den Vorteil, dass der Reifen
auch während der Lagerung schön prall bleibt und keine Druckstellen
und Ähnliches bekommt.
7. All-inclusive-Quartier beim Reifenhändler: Sollte kein geeigneter
Platz zum Überwintern vorhanden sein, übernimmt dies gegen eine
geringe Gebühr meist auch der Reifenfachhändler. Er hat optimale
Lagerbedingungen und reinigt die Reifen in der Regel auch und prüft
sie auf Schäden.